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Ein Angebot des Bundesinstituts für Berufsbildung

Lidia Skurat, Gesundheits- und Krankenpflegerin

Dank der An­er­ken­nung kann ich in Deutsch­land in mei­nem ge­lern­ten Be­ruf ar­bei­ten. 

Lidia Skurat kam 2013 aus Russland nach Deutschland und war zunächst ohne Job. Dank der Anerkennung arbeitet sie jetzt wieder Vollzeit in ihrem Beruf.

Mein Tipp
Nie das Ziel aus den Au­gen ver­lie­ren! 
Steckbrief
Name
Lidia Skurat
Alter
36
Referenzberuf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Herkunftsland Abschluss
Russland
tätig als
Gesundheits- und Krankenpflegerin

Meine Geschichte

„Anerkennung bedeutet für mich Anfang eines neuen Lebensabschnittes: Ich kann in meinem Beruf arbeiten und bin vollständig integriert.“

Das erste Ergebnis des Anerkennungsverfahrens war ernüchternd: Lidia Skurat aus Russland sollte 1.460 Praxisstunden nachholen und viel deutsches Fachvokabular lernen. „Mein theoretisches Diplom wurde komplett anerkannt. Aber für Chirurgie, Innere Medizin, Psychiatrie und ambulante Versorgung fehlte mir die erforderliche Praxis.“ Die alleinerziehende Mutter nahm die Herausforderung an: „Ich habe schon so viel in meinem Leben geschafft. Davon werde ich mich nicht unterkriegen lassen.“

2013 kam Lidia Skurat aus persönlichen Gründen nach Deutschland. Die Familie ihres Mannes lebte bereits seit 15 Jahren in Ostwestfalen. Dies erleichterte ihr den Neustart. Doch Lidia Skurat wollte auch beruflich in Deutschland ankommen. Und zwar in ihrem erlernten Beruf. Aus Russland brachte die heute 36-Jährige das Krankenpflege-Diplom eines medizinischen Kollegs mit. Außerdem hat sie mehrere Jahre Berufserfahrung in der Kinderchirurgie eines Krankenhauses.

Doch in Deutschland durfte Lidia Skurat ohne offizielle Anerkennung nicht als Pflegefachkraft arbeiten. Mit Hilfe ihres Beraters beim Jobcenter stellte sie den Antrag auf Anerkennung bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Weil ihr Praxis-Anteile in der Ausbildung fehlten, erhielt Lidia Skurat nicht die volle Gleichwertigkeit. Mit einer Ausgleichsmaßnahme sollte sie die wesentlichen Unterschiede zwischen der russischen und der deutschen Ausbildung ausgleichen. Hierfür bekam Lidia Skurat zunächst Unterstützung durch einen Sprachkurs. So konnte sie ihre Kenntnisse der deutschen Sprache verbessern und festigen. Schon nach kurzer Zeit erreichte sie das Niveau B2 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER).

„Dann habe ich einen Anpassungslehrgang gemacht.“ Ihre Praxisstunden absolvierte Lidia Skurat in einem Krankenhaus in Essen. Den Platz dort vermittelte das mibeg-Institut Medizin in Köln: Das Institut ist auf die postgraduierte Qualifizierung von Fachkräften im Gesundheitswesen spezialisiert und betreute Lidia Skurat in dieser Zeit intensiv. In einem Einführungskurs erhielt sie wichtige Informationen zum Berufsbild und zu den rechtlichen Grundlagen. Auch im weiteren Verlauf des Anpassungslehrgangs nahm Lidia Skurat die fachliche Beratung des Kölner Instituts gerne in Anspruch, z. B. das Bewerbungstraining.

Knapp 2 Jahre nach Antragstellung hält Lidia Skurat den positiven Bescheid in ihren Händen. Dank der Anerkennung hat sie eine Festanstellung in einem Krankenhaus und blickt positiv in die Zukunft: „Das ist ein neuer Lebensabschnitt für mich. Mit der Anerkennung kann ich in Deutschland ganz normal leben, arbeiten und Geld verdienen.“

Das Interview wurde im September 2017 geführt. Bei der Anerkennung ihres Abschlusses beriet und begleitete sie das Jobcenter sowie das mibeg-Institut Medizin über IQuaMed. IQuaMed ist Teil des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ in Nordrhein-Westfalen. In Zusammenarbeit mit Kliniken und Fachschulen unterstützt IQuaMed Anerkennungssuchende im Bereich reglementierter medizinischer Berufe in Köln und an zahlreichen Standorten in NRW.

Lidia Skurat hat die Anerkennung für den Beruf „Gesundheits- und Krankenpflegerin“ erhalten. Dieser wird durch den neuen Beruf „Pflegefachfrau“ und „Pflegefachmann“ abgelöst. 

Mein Verfahren in Kürze

  1. In Russland erwirbt Lidia Skurat ein Krankenpflege-Diplom und arbeitet mehrere Jahre auf einer Kinderchirurgie-Station.
  2. In Deutschland beantragt sie mit Unterstützung des Jobcenters die Anerkennung.
  3. Um ihr deutsches Fachvokabular zu erweitern, macht Lidia Skurat einen Sprachkurs.
  4. Weil ihr zur vollen Gleichwertigkeit Praxis-Anteile fehlen, beginnt Lidia Skurat einen Anpassungslehrgang und leistet Praxisstunden in einem Krankenhaus.
  5. 2 Jahre nach der Antragstellung erhält Lidia Skurat die volle Anerkennung und später eine Festanstellung im Krankenhaus.