Christian Giordano kam 2010 aus Italien nach Deutschland. Im Jobcenter erfuhr er von der Möglichkeit der Anerkennung. Heute arbeitet er als Vermessungstechniker in einem Ingenieurbüro.
Meine Geschichte
„Anerkennung bedeutet für mich Freiheit und Wohlgefühl. Ich genieße es, dass mir verschiedene Möglichkeiten offenstehen.“
Christian Giordano hatte in Deutschland keinen leichten Start. Der heute 32-Jährige stammt aus der Nähe von Neapel. Er hatte seine Heimat Italien verlassen, um Arbeit in Deutschland zu finden. Hier bekam er 2010 zunächst einen Job in einem italienischen Restaurant. Doch eines war Christian Giordano klar: Die Arbeit in der Gastronomie wollte er nur vorübergehend machen. „Aber da ich kein Deutsch konnte, hatte ich keine Chance auf eine bessere Stelle.“
Christian Giordano wollte seine beruflichen Aussichten verbessern. Deshalb besuchte er Deutschkurse an der Abendakademie in Mannheim. Dann verlor er seinen Job. Doch damit startete seine berufliche Entwicklung erst richtig. Denn im Jobcenter wies ihn die Beraterin auf die Möglichkeit der Anerkennung seines italienischen Berufsabschlusses hin. Christian Giordano erinnert sich: „Seit 2002 habe ich einen Abschluss als Vermessungstechniker. Aber ich hatte keine Ahnung, dass ich auch in Deutschland in diesem Beruf arbeiten kann.“ Wertvolle Unterstützung erhielt er von der Erstberatungsstelle im Netzwerk „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) in Mannheim. Die zuständige Beraterin gab ihm Tipps zu Sprachkursen. Sie unterstützte ihn bei Terminvereinbarungen und koordinierte den Kontakt zwischen dem Jobcenter und der Industrie- und Handelskammer (IHK). Sein Vater schickte ihm alle notwendigen Dokumente aus Italien.
Die übersetzten Dokumente reichte Christian Giordano dann bei der IHK FOSA ein. Die Gebühr für das Anerkennungsverfahren und die Kosten für die Übersetzungen übernahm das Jobcenter. „Danach hieß es erst einmal warten. Ich war überhaupt nicht sicher, ob ich die Anerkennung bekommen würde.“ Doch nach 3 Monaten erhielt Christian Giordano von der IHK den Bescheid über die Anerkennung als Vermessungstechniker.
Bis zur ersten Bewerbung verging allerdings noch ein halbes Jahr. „Ich wollte zunächst die Sprachprüfung bestehen. Danach erst fühlte ich mich sicher genug, um mich zu bewerben. Aber schließlich habe ich meine Stelle als Vermessungstechniker bekommen.“ Inzwischen arbeitet Christian Giordano in einem Ingenieurbüro in Ludwigshafen. Und er ist weiterhin ehrgeizig: „Das war nur der erste Schritt für mich. Ich lerne jeden Tag etwas Neues und werde auch mein Deutsch weiter verbessern. Dank der Anerkennung hat mein beruflicher Aufstieg erst richtig begonnen!“
Vor der Antragsstellung wurde Christian Giordano beraten von der IHK Rhein-Neckar, Partner im IQ Netzwerk Baden-Württemberg. Das Gespräch mit Christian Giordano wurde im Juli 2014 geführt.
Mein Verfahren in Kürze
- 2010 kommt Christian Giordano aus Italien nach Deutschland. Er hat eine Ausbildung als Vermessungstechniker.
- Zunächst findet er nur einen Job in einem Restaurant. An der Abendakademie in Mannheim lernt er Deutsch.
- Im Jobcenter erfährt Christian Giordano von der Möglichkeit der Anerkennung seines Berufsabschlusses. Er bekommt Unterstützung in der IQ Erstberatungsstelle.
- Bei der IHK FOSA stellt er den Antrag auf Anerkennung. Dazu reicht er die notwendigen Dokumente in deutscher Übersetzung ein.
- Nach 3 Monaten erhält Christian Giordano die Anerkennung als Vermessungstechniker. Heute arbeitet er in einem Ingenieurbüro in Ludwigshafen.
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