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Ein Angebot des Bundesinstituts für Berufsbildung

Ahmad Khazaal , Kraftfahrzeugmechatroniker

Dank der An­er­ken­nung kann ich hof­fent­lich bald die Meis­ter­prü­fung ma­chen.

2015 kam Ahmad Khazaal nach Deutschland. Im Libanon hat er eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker gemacht. Weil seine Zeugnisse nicht aussagekräftig genug waren, konnte er seine Fähigkeiten mit einer Qualifikationsanalyse nachweisen.

Mein Tipp
Man muss Gas ge­ben und gu­cken, wie es lau­fen soll!
Steckbrief
Name
Ahmad Khazaal
Alter
25
Referenzberuf
Kraftfahrzeugmechatroniker
Herkunftsland Abschluss
Libanon
tätig als
Kraftfahrzeugmechatroniker

Meine Geschichte

„Anerkennung bedeutet für mich, dass ich ein wichtiges Ziel erreicht habe und vielleicht irgendwann meine eigene Werkstatt leite.“

Als Ahmad Khazaal 2015 aus dem Libanon nach Deutschland kam, musste er nicht von Null anfangen. Ein Teil seiner Familie lebte bereits in Deutschland. Und so hatte er die Möglichkeit, in der Werkstatt seines Onkels in Oberhausen bei Kirn mitzuarbeiten. Seine Ausbildung als Kraftfahrzeugmechatroniker aus dem Libanon war die Grundlage. Den restlichen Teil der Familie versucht er zumindest einmal im Jahr im Libanon zu besuchen. „Wegen Corona ist das jetzt schwierig. Aber ein Großteil der Familie ist ja hier in Deutschland“, sagt Khazaal.

Aber nicht nur dank seiner Familie hatte Ahmad Khazaal direkt Anschluss in Deutschland. Durch seinen Job in der Werkstatt fand der aufgeschlossene junge Mann schnell neue Freunde. „Über einen Kumpel habe ich dann meine Frau kennengelernt. Wir sind jetzt seit dreieinhalb Jahren verheiratet“, freut sich Khazaal.

Eine gute Grundlage für ein Leben in Deutschland war also gelegt. Wozu dann noch die Anerkennung des Berufsabschlusses? Schließlich ist Kraftfahrzeugmechatroniker in Deutschland ein nicht reglementierter Beruf, und man kann auch ohne eine offizielle Bescheinigung hier arbeiten.

Zum einen dokumentiert der offizielle Bescheid über die Anerkennung, dass die erlernten beruflichen Fähigkeiten mit der deutschen Ausbildung gleichwertig sind. Zugleich ist die Anerkennung in Deutschland die Eintrittskarte zur Meisterprüfung. Damit eröffneten sich Ahmad Khazaal nochmals neue Perspektiven. „Ich habe mir gedacht: Ich hab’s gelernt, und warum sollte ich das dann nicht machen?“ Unterstützung für die Anerkennung und die Meisterprüfung bekam er auch von seinem Onkel. „Der ist auf der Suche nach einem Meister für seine Werkstatt“, berichtet Khazaal.

Erste Informationen fand er gemeinsam mit seiner Frau im Internet: „Wir haben gegoogelt, wie das läuft und dann direkt bei der Handwerkskammer Koblenz angerufen.“ Dort erfuhr er, welche Unterlagen für die Anerkennung nötig sind und erhielt auch direkt die erforderlichen Formulare für den Antrag auf Anerkennung. „Ich habe dann alle Papiere aus dem Libanon geholt, alles übersetzen lassen und dann zur Kammer geschickt. Das ist gut gelaufen und war auch nicht so schwer“, lacht Khazaal, „auch weil meine Frau mich bei allem sehr gut unterstützt hat.“

Bei der Prüfung der Unterlagen stellte sich jedoch heraus, dass die Zeugnisse zu wenig über Art und Inhalt seiner Ausbildung aussagten. Zum Glück gibt es für solche Fälle die Qualifikationsanalyse (QA), mit der Antragstellende ihre beruflichen Fähigkeiten praktisch nachweisen können. Und die wurde Ahmad Khazaal daraufhin angeboten. Für den jungen Mann kein Problem: „Nein, ich hatte keine Schwierigkeiten damit, eine Qualifikationsanalyse zu machen.“ Am 11. September 2020 war es soweit. Im Ausbildungszentrum der Handwerkskammer in Koblenz führte Ahmad Khazaal im Beisein eines Fachexperten und seines Anerkennungsberaters mehrere recht aufwendige Reparaturen an einem Testfahrzeug durch. Diesen praktischen Teil schaffte er problemlos. „Natürlich ist man am Anfang erstmal etwas nervös. Aber Stress war das nicht. Ich habe einen Zahnriemen gewechselt. Das mache ich auch öfters. Auch die anderen Aufgaben waren für mich kein Problem. Es war halt ein bisschen viel, aber das war okay“, sagt Ahmad Khazaal über die QA.

Im anschließenden Fachgespräch stellte sich heraus, dass Ahmad Khazaal noch Nachholbedarf im Bereich Hochvolttechnik hatte. Die fehlenden Kenntnisse musste er noch in einer Anpassungsqualifizierung erwerben. Nach der erfolgreichen Teilnahme erhielt er den Bescheid über die volle Gleichwertigkeit seiner Ausbildung und damit die Anerkennung als Kraftfahrzeugmechatroniker. Ahmad Khazaal freut sich: „Auch die Anpassungsqualifizierung habe ich gern gemacht! Da konnte ich noch etwas dazulernen. Es kommen jetzt ja auch immer mehr Elektrofahrzeuge. Als ich meine Ausbildung gemacht habe, gab’s die noch nicht.“

Die Meisterprüfung hat der stets zuversichtliche Mann aus dem Libanon weiter fest im Blick und will dafür auch seine Deutschkenntnisse weiter verbessern. Die Kosten für die QA muss er übrigens nicht selber zahlen. In seinem Fall war die Finanzierung über den Sonderfonds Qualifikationsanalysen des Projekts „Netzwerk Qualifikationsanalyse“ (NetQA) möglich. Die Anpassungsqualifizierung für Hochvolttechnik wurde über das Netzwerk „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ finanziert.

Das Gespräch mit Ahmad Khazaal fand im September 2020 statt. Beim Anerkennungsverfahren begleitete ihn die Handwerkskammer Koblenz.

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Meine berufliche Anerkennung bestätigt, was ich kann und eröffnet mir Perspektiven. 
Mein Name ist Ahmad Khazaal und ich bin Kfz-Mechatroniker.

Im Libanon habe ich Kfz-Mechatroniker gelernt und gearbeitet. 
Als ich 2015 nach Deutschland kam, konnte ich zum Glück direkt bei meinem Onkel in der Werkstatt arbeiten.

Man kann in Deutschland als Kfz-Mechatroniker arbeiten. 
Der Beruf ist nicht reglementiert. Aber dann geht es beruflich auch nicht weiter.

Ich will auf jeden Fall weiterkommen und meinen Meister machen, um später vielleicht meine eigene Werkstatt zu haben. 

Für die Zulassung zur Meisterprüfung ist die Anerkennung des Berufes Voraussetzung.

Ich habe mich zusammen mit meiner Frau im Internet und bei der Handwerkskammer Koblenz informiert.

Herr Khazaal hat uns seine Papiere aus dem Libanon vorgelegt.
Aber daraus gingen seine Qualifikationen nicht eindeutig hervor.

Ich hatte nach meinem Abschluss 4 Jahre im Libanon und 3 Jahre in Deutschland gearbeitet.

Deshalb haben wir ihm vorgeschlagen, eine Qualifikationsanalyse zu machen. 

Das war super. Ich konnte alles zeigen, was ich draufhatte. Ich war ein bisschen nervös, aber das hat sich schnell gelegt. 

Ich habe mich erstmal mit Herrn Khazaal zu einem Vorgespräch zusammengesetzt, um ihn kennenzulernen.
 
Das hilft schon, wenn die Leute, die mich beurteilen, mich ein bisschen kennen und ich sie.

Im praktischen Teil hat er sich bei der mechanischen Aufgabe mit Bravour geschlagen. 
Dabei war auch Systemkompetenz erforderlich.

Meine Aufgabe war, einen Zahnriemen zu wechseln. Das hatte ich schon öfters gemacht. 

Wir hatten uns noch eine Aufgabe an einer Bremse überlegt. 
Und er musste noch einen elektronischen Fehler finden. 

Das kannte ich zum Glück auch von der Arbeit. Ich bin langsam lockerer geworden.

Wir haben anschließend das Fachgespräch geführt, um die theoretischen Kenntnisse zu überprüfen. 
Das hat er sehr gut gemacht. Es hat sich aber gezeigt, dass er im Hochvolt-Bereich noch Nachholbedarf hat.

Die hole ich mir in der Anpassungsqualifizierung. 
Ich bin jetzt voll anerkannt und habe den Bescheid, dass meine Ausbildung mit der in Deutschland voll gleichwertig ist.

Und wir freuen uns, Herrn Khazaal im Kurs der Weiterprüfungsvorbereitung wiederzusehen. 

Jetzt geht es los mit der Meisterprüfung. Dafür will ich mein Deutsch noch verbessern.
Mein Tipp: Schlau machen, positiv denken und richtig Gas geben!

Starten Sie ihre eigene Erfolgsgeschichte und erzählen Sie davon.

Anerkennung in Deutschland.
Mehr Erfahrungsberichte und Informationen auf www.anerkennung-in-deutschland.de.

Mein Verfahren in Kürze

  1. Im Libanon macht Ahmad Khazaal eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker.
  2. 2015 kommt er nach Deutschland und sammelt Berufserfahrung in der Kfz-Werkstatt seines Onkels, der einen Meister sucht.
  3. Ahmad Khazaal informiert sich im Internet und bei der Handwerkskammer Koblenz über die Anerkennung seiner Berufsqualifikation aus dem Libanon.
  4. Er besorgt die notwendigen Dokumente aus dem Libanon und stellt den Antrag auf Anerkennung bei der Handwerkskammer Koblenz.
  5. Da die Dokumente zu wenig über die Inhalte seiner Ausbildung aussagen, wird ihm eine Qualifikationsanalyse angeboten.
  6. Im September 2020 nimmt Ahmad Khazaal an der Qualifikationsanalyse teil. Weil ihm Kenntnisse in der Hochvolttechnik fehlen, besucht er im Anschluss eine Anpassungsqualifizierung. Danach erhält den Bescheid über die Anerkennung als Kraftfahrzeugmechatroniker.