Kraftfahrzeugmechatroniker Harvey Rawlings kam 2011 aus England nach Deutschland. Hier fand er zunächst nur einen Ferienjob. Dank der Anerkennung arbeitet er heute wieder in seinem erlernten Beruf.
Meine Geschichte
„Anerkennung bedeutet für mich, dass ich einen tollen Job habe und das Leben meiner Familie abgesichert ist!“
Harvey Rawlings zog im März 2011 von Bridport in Südengland nach Deutschland. Seine Frau studierte damals in Augsburg. Der 25-jährige Kraftfahrzeugmechatroniker erinnert sich: „Natürlich wollte ich möglichst schnell einen Job in meinem erlernten Beruf finden.“ In seiner Heimat England hatte er über 2 Jahre als Kraftfahrzeugmechatroniker im Betrieb seiner Familie im Südwesten Englands gearbeitet.
„Als ich nach Deutschland kam, bestätigten sich meine Vermutungen: Es würde nicht einfach werden, sofort einen Job zu bekommen.“ Daher suchte Harvey Rawlings zunächst nach einem Ferienjob. Diesen bekam er ziemlich schnell bei Magnet-Schultz in Memmingen: Die Firma stellt unter anderem Elektromagnete für die Autoindustrie her. Außerdem besuchte der Engländer 2 Sprachkurse. Harvey Rawlings berichtet: „Nach dem Ferienjob wurde ich übernommen. Und ich hatte glücklicherweise gleich Chancen zum Aufstieg. Der Betriebsrat hat mir dennoch zum Anerkennungsverfahren geraten. Damit wäre ich auch für die Zukunft auf der sicheren Seite. Denn in Deutschland ist es wichtig, dass deine Fähigkeiten auch formal auf dem Papier bestätigt werden.“
Im April 2012 stellte Harvey Rawlings den Antrag auf Anerkennung seiner Ausbildung aus England. Die Ausbildung lautet im englischen Original: Vehicle maintainance and repair of light vehicles levels 2 & 3. Im Internet fand Harvey Rawlings die zuständige Stelle heraus. Dabei handelt es sich um die Handwerkskammer (HWK) für Schwaben in Augsburg. Dorthin schickte er die notwendigen Dokumente. „Die HWK brauchte eine Liste über meine Ausbildungsgänge und beruflichen Tätigkeiten, meine ausländischen Ausbildungsnachweise, den Ausbildungsrahmenplan und alle Dokumente in deutscher Übersetzung.“
Das Anerkennungsgesetz war im April gerade erst in Kraft getreten. Daher waren auch die Strukturen in den Handwerkskammern gerade erst geschaffen worden. Dennoch gab es keine Probleme. Harvey Rawlings musste auch keine Anpassungsqualifizierungen oder Praktika machen: „Ich habe direkt die volle Gleichwertigkeit als Kraftfahrzeugmechatroniker bestätigt bekommen.“ Das war im September 2012. Bereits im August hatte ihm sein Chef eine unbefristete Stelle als sogenannter Bediener angeboten. Die Einstellung erfolgte unabhängig vom Anerkennungsbescheid. Harvey Rawlings hat sich inzwischen zum Einrichter hochgearbeitet. Seine Hauptaufgabe: Er muss einen Computer mit einem speziellen Design-Programm bedienen. Dieses wiederum steuert einen großen Laser.
Bisher war Harvey Rawlings beruflich in Deutschland sehr erfolgreich. Aber mit dem Anerkennungsbescheid geht er auf Nummer sicher. „Denn es kann immer passieren, dass man unverschuldet seinen Job verliert und sich neu bewerben muss. Die Anerkennung gibt mir und meiner Familie Sicherheit.“
Das Gespräch mit Harvey Rawlings wurde im November 2014 geführt. Das Anerkennungsverfahren erfolgte bei der Handwerkskammer für Schwaben in Augsburg.
Mein Verfahren in Kürze
- Im März 2011 kommt Harvey Rawlings aus England nach Deutschland. Er hat eine Ausbildung und über 2 Jahre Berufserfahrung als Kraftfahrzeugmechatroniker.
- Er findet einen Ferienjob bei einem Hersteller von Elektromagneten in Memmingen. Außerdem macht er 2 Sprachkurse.
- Der Betriebsrat rät Harvey Rawlings zur Anerkennung seiner Ausbildung. Daraufhin stellt er im April 2012 den Antrag auf Anerkennung bei der Handwerkskammer in Augsburg.
- Im September 2012 erhält er die volle Anerkennung als Kraftfahrzeugmechatroniker.
- Jetzt hat Harvey Rawlings eine unbefristete Stelle bei seiner Firma. Und er arbeitet wieder in seinem erlernten Beruf.
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